In diesem Schuljahr haben wir gleich von Beginn an viele Schulen, die mit uns den Klassenrat einführen wollen. Wir freuen uns, unsere Kompetenzen im Thema in diesem Jahr in noch mehr Berliner Schulen anbieten zu können:
Max-Beckmann-, Hausotter-, Otto-Hahn-, Chamisso-, Konrad-Zuse- und noch viele mehr!
Wenn das mal nicht die Anerkennung ist, die man sich als Partizipationslotse wünscht: Unsere Jungs werden zum Vorbild für Engagement im Kiez, stehen vor der Kamera und erzählen von ihrem Dasein als Partizipationslotsen – nice, oder?
Wie wollen wir in unserem Träger täglich aufs Neue Demokratie leben und wie können wir diesen Anspruch dauerhaft fest verankern?
Mit welchen Handlungsleitlinien und Leitbildern beschäftigen sich diejenigen bei BeFu, die in ihren Tätigkeitsbereichen zur Zeit Leitungsfunktionen erfüllen?
Wie und an welchen Stellen kann und sollte Verantwortung verteilt werden und an welchen Stellen braucht sie feste Regeln?
Wie können sich alle so einbringen, dass sich handelnde Personen weder über-, noch unterfordert fühlen, die Werte und Ziele des Trägers mitzutragen?
Zum Ende der Sommerferien, am 08.08.2020, haben wir als Lernkomplizen im Lernbrücken Projekt gemeinsam mit unseren SchülerInnen der Hausotter-Grundschule ein rundum gelungenes Fest gefeiert – und das trotz Corona! Verschiedene Abstandsvorkehrungen und Warnhinweise, Desinfektionsmaßnahmen und eine „Abstand-bewusste“ Konzeption der Mitmachangebote ermöglichten uns die Durchführung des Festes. So konnten wir die SchülerInnen gegen 11 Uhr in der Kreativfabrik neben der Hausotter-Grundschule voller Vorfreude in Empfang nehmen.
Lieber Micha, wie sieht denn ein klassischer Arbeitstag einer LernkomplizIn bei den LernBrücken aus? Was passiert als Erstes, wenn ein junger Mensch nach Unterstützung fragt?
Das würde ich gern getrennt beantworten, erstmal zur zweiten Frage: Am Anfang steht immer ein Erstgespräch, bei dem es darum geht, Bedarfe der SchülerInnen und deren Familien zu finden, die bisher schulisches Lernen erschwert oder ganz abgeschlossen haben. Gemeinsam wird dann vereinbart, was passieren muss, um wieder Anschluss zu finden und gut aus der Krise zu kommen. Im Prinzip ist das so etwas wie eine Zielformulierung. Der Alltag von einem Lernkomplizen ist aber grundsätzlich sehr individuell, da kann man eigentlich wenig generalisieren. Aber ich würde mal ein Beispiel-Arbeitstag für unsere Lernkomplizin „xy“ skizzieren.
– ein Rückblick von Pirinthan Sivaharan (Partizipationslotse bei den Beteiligungsfüchsen)
Ich erinnere mich noch genau, als zwei Erwachsene zu unserem Fußballtraining kamen und mit unserem Trainer sprachen. Damals wussten Kadir, Mikolaj, Jeremy und ich nicht, dass der gemeinnützige Träger hinter den beiden Erwachsenen unser Leben so prägen und bereichern würde, wie er es tat. Kurz nach der Absprache mit unserem Trainer, fragten sie in die Runde, wer Lust hätte, sich für den Auguste-Viktoria-Alle-Kiez und die Jugendlichen im Kiez einzusetzen und Projekte zu organisieren und durchzuführen. Unsere Arme schossen nach oben und wir erklärten uns bereit dazu. Wir freuten uns sehr auf die neue Herausforderung und auf das Sammeln der Erfahrung in dem uns noch unbekannten Gebiet. Es folgten Treffen, in denen wir anfangs zu schüchtern waren, um das Angebot etwas zu essen ablehnten, oder die Ausbildung zum Partilotsen wie eine schuliche Einheit wirkte. Doch wir erkannten früh, dass dies nicht nötig ist, denn Georg Mastritsch und Michael Siegel behandelten uns trotz des Altersunterschieds auf einer Augenhöhe. Dies half uns dabei, das schüchterne Verhalten abzulegen. Bei der angesprochenen Ausbildung zum Partizipationslotsen lernten wir Methoden kennen, um Projekte zu organisieren und durchzuführen.
Mikolaj: ,,Anfangs war alles echt komisch… Micha bat uns Essen an und wir lehnten ab, heute kaum vorstellbar…😂“
Spätestens seit der Scharnweber-Woche im Sommer vergangenen Jahres ist der RFC Liberta 1914 e.V. ein wichtiger Kooperationspartner von uns. Als größte Integrationsstätte für junge Menschen rund um den Auguste-Viktoria-Kiez treiben beim RFC in ca. 10 Mannschaften rund 350 junge Menschen Sport.
Wir freuen uns riesig, dass wir innerhalb unseres Lernbrücken-Projektes auch die Räumlichkeiten des Sportvereins nutzen können und in diesem Zug großartige Unterstützung im Sinne der von der aktuellen Situation akut betroffenen Familien und deren Kindern leisten können – ein tolles Beispiel, wie Kooperation zwischen verschiedenen Trägern und Vereinen im Kiez gelingen- und Mehrwert schaffen kann.