Anti-Diskriminierungsworkshop mit Walid Malik

Renée

Zur Vorbereitung auf die anstehenden ‚Fuchsballnächte‘ fanden sich vorletzten Samstag zwanzig Beteiligte und Lernwillige im Kinder- und Jugendzentrum comX in Reinickendorf zusammen, um über Anti-Diskriminierung im Sport zu sprechen. Angeleitet wurde der Workshop vom Kinder- und Jugendrechtler Walid Malik, der mit viel anschaulichem Material im Gepäck und Leidenschaft für das Thema angereist ist. Es ging los mit einer Kennenlernrunde, bei der die Anwesenden sich, ihre erste Perspektive auf Anti-Diskriminierung und ihren Bezug zum Sport vorstellen konnten. Anschließend wurde über die Sorgen gesprochen, die Hinblick darauf bestehen, dass Menschen aus verschiedensten sozialen Kontexten und Hintergründen auf dem Fußballplatz zusammenkommen werden und wie damit umgegangen werden kann. Nach einer kurzen Pause, in der gesunde Snacks, Kaffee und Tee bereitstanden, ging es gestärkt damit weiter, dass über die Frage gesprochen wurde, was Diskriminierung grundsätzlich ist. Anschließend wurde gesammelt, in welchen verschiedenen Formen auftreten kann. Zum Mittagessen gab es eine herrliche Kürbissuppe, die bis auf den letzten Löffel aufgegessen wurde.

Danach ging es aktiv mit einer Übung weiter. Dabei sollten sich die Teilnehmenden entsprechend ihrer Haltung im Raum aufstellen. Mit der Position wurde gezeigt, inwiefern verschiedene Aussagen, die auf dem Spielfeld fallen könnten, als „Ok“ oder „Nicht-Ok“ bewerten werden. Dabei entstanden besonders lebhafte Diskussionen, in denen immer wieder deutlich wurde, dass die Berücksichtigung der Betroffenenperspektive zur Bewertung und dem Umgang mit möglicherweise diskriminierenden Verhalten wichtig ist. Aus aktuellem Anlass wurde anschließend das Thema Antisemitismus bzw. Judenhass intensiv besprochen. Walid Malik hat abschließend einen „Fair-Play-Kodex“ vorgestellt, an dessen Regeln sich die Spieler*innen und Beteiligten halten sollten, um für ein gemeinschaftliches und sportliches Miteinander zu sorgen. Besonders bereichernd an diesem Samstag war, dass ein offener Raum geboten wurde, um Diskriminierungserfahrungen zu teilen und Unsicherheiten anzusprechen. Am Ende des Workshops schienen die Teilnehmenden nicht nur sich besser kennengelernt, sondern auch viele Denkanstöße mitgenommen zu haben. So wurde eine gute Grundlage geschaffen, um in zwei Wochen für den nächsten Workshop zum Thema Konfliktlösung wieder zusammenzukommen.