„Lernen durch Engagement“ in der Oberstufe

Lernen durch Engagement (im Englischen Service Learning) ist eine Lehr- und Lernform, die schulisches (fachliches) Lernen mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Die Anbindung des strukturell verankerten Engagements von SchülerInnen außerhalb der Schule findet immer im Fachunterricht statt. Dabei stehen die Ausbildung von demokratischen Kompetenzen und bürgerschaftlichem Engagement zur Stärkung der Zivilgesellschaft, aber auch die Veränderung von Unterricht und Lernkultur im Zentrum dessen, was sich unter dem Begriff „Lernen durch Engagement“ versteht.

Gemeinsam mit der Max-Beckman-Oberschule in Berlin-Reinickendorf haben wir eine dreitägige Einführungs-Veranstaltung mit über 100 SchülerInnen realisiert.

Tag 1 Thematischer Einstieg

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Schulleitung, führte Moderator Michael Siegel durch den Tag. Silke Kempen vom Netzwerk Service Learning und Angelika Eikel, Dozentin im Studiengang Demokratiepädagogik führten in das Konzept ein und zeigten Chancen und Grenzen auf.

Nach der Mittagspause setzten sich die SchülerInnen in Workshops mit möglichen Themen des Engagements auseinander. Auch von Schulen, die das Konzept bereits nutzen, der Evangelischen Schule Berlin-Zentrum und der Puschkin-Schule Neuruppin gab es einen Impulsworkshop. Mit dabei auch das Quartiersmanagement Auguste-Viktoria-Allee.

Im Plenum wurden die Erfahrungen zusammengetragen, dann war Feierabend..

Tag 2 Der Tag im Sozialraum

 

Der Startpunkt für die Erkundung des Kiezes fand in der Mark-Twain-Grundschule statt. Im Markt der Möglichkeiten konnten sich die Teilnehmenden von Themengebieten wie Infrastruktur im Kiez, Inklusion, Jugend und Schule oder Religion und Vielfalt inspirieren lassen. Anschließend haben sie sich auf einen Schwerpunkt festgelegt.

Die SchülerInnen Einrichtungen im Kiez, stellten Recherchen an oder interviewten Passanten, um mehr über das Themengebiet herauszufinden. Ihren Spaziergang dokumentierten sie mit Bildern und kurzen Video-Clips.

Im frühen Nachmitag haben die SchülerInnen ihre Erfahrungen ausgetauscht und Orte und mögliche Engangemtätigkeiten festgehalten.

 

In Arbeitsgruppen haben sich die SchülerInnen dann auf gemacht ihre Materialien zu sichten und die Ergebnisse zu sichten. Jede Gruppe hatte die Aufgabe aus den Ergebnissen eine Kurzpräsentation mit einem medialen Produkt (z.B. eine Collage oder ein kurzer Videoclip) zu produzieren.

Tag 3 Präsentationen der Ergebnisse

Am Morgen erhielten die SchülerInnen noch etwas Zeit sich vorzubereiten. Dann kam es zu den Präsentationen. Jede Gruppe durfte nur ein Medium verwenden und sollte ihre Idee zu möglichen Engagements im Kiez in Form eines Elevator-Pitches. Und das in fünf Minuten!

CDU-Politikerin Emine Demirbüken-Wegner (MdA) und eine leitende Angestellte des Charité Facility Managements würdigten die Ergebnisse der SchülerInnen und bekräftigten die Wichtigkeit zivilgesellschaftlichen Engagements. 

Nach der Veranstaltung sprachen sich über ein Viertel der SchülerInnen dafür aus, eine Lernen-Durch-Engagement-AG zu besuchen, um ein Engagementprojekt in die Abiturnote einzubringen. Viele weitere SchülerInnen wünschten sich ein spezifische AG für ihr Wunschengagement.

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 Was macht „Lernen durch Engagement“ aus?

Um die gewünschten Wirkungen zu erzielen, können folgende Erfolgsbedingungen welche auch als Qualitätsmerkmale gelten für das Lernen durch Engagement beschrieben werden:

  1. Es muss einen realen Bedarf für die im LdE umgesetzten Projekte geben.
  2. LdE muss Teil des Unterrichts sein, also eine curriculare Anbindung
  3. Es findet eine geplante und regelmäßig durchgeführte Reflexion der Erfahrungen der SchülerInnen im Rahmen der Umsetzung von LdE statt.
  4. Schon in die Planung, die Vorbereitung und Umsetzung des LdE sind die SchülerInnen aktiv einbezogen (SchülerInnenpartizipation).
  5. Zusammen mit den Engagement-Partnern findet der praktische Engagementteil außerhalb der Schule
  6. Der gesamte Prozess setzt auf die Sichtbarmachung des Engagements durch Feedback. Außerdem wird eine Abschlussveranstaltung zur Anerkennung des Engagements geplant und durchgeführt (Anerkennung und Abschluss).