Auch wir Beteiliger haben ein eventreiches Jahr hinter uns. Gefüllt mit Projekten, Fortbildungen und vor allem Reflexion unseres eigenen Handelns hinter uns. Hier findet ihr zusammengefasst, was wir im Jahre 2022 erlebt haben. Zu uns Partilotsen der Beteiligungsfüchse gibt es einen separaten Post welcher uns und unsere Tätigkeiten vorstellt.
Das Jahr begann für uns mit dem fortlaufenden Fußballtrainer-Projekt bei dem Ziad und Kadir eine 1.F-Jugend trainiert haben und Piri und Mikolaj eine 2. E-Jugend.
Aufgrund von anstehenden Abiturprüfungen mussten wir leider die 1.F abgeben, da wir keine zwei Mannschaften mehrmals die Woche trainieren konnten. Jedoch kam natürlich nicht in Frage, beide abzugeben und so richteten wir unseren Fokus weiterhin auf die 2. E-Junioren, die wir auch schon seit Anfang 2020 begleiten. Im Sommer ging es bei uns dann richtig ab. Wir unterstützten bei einem von der Europäischen Union geförderten Projekt aus dem Programm Erasmus+ bei dem Lehrkräfte aus Griechenland, Portugal und Spanien nach Berlin-Reinickendorf kamen um einen Input von uns Beteiligungsfüchsen und dem Schulleiter der Max-Beckmann-Oberschule über die Lehr- und Lernform “Lernen durch Engagement’’, welche sie an ihre Schule bringen wollten, zu hören. Dabei konnten wir uns mit den Lehrkräften auf Englisch unterhalten und unsere Erfahrungen über die Lehr- und Lernform “Lernen durch Engagement” mit ihnen teilen.
Weiter ging es dann mit dem Demokratiefest von der Max-Beckmann-Oberschule (MBO), bei dem wir auch unterstützt haben und die Planung und Organisation von Gitta Barke aus der Schulsozialarbeit von Befu an der MBO geleistet worden ist. Das Demokratiefest ist ein Event, das neben anderen Themen, am Ende des letzten Schuljahres, die “Lernen durch Engagement-Projekte” von den Schüler:innen der MBO gewürdigt hat. Sie bekamen eine Urkunden für die Klasse und danach konnten alle Schüler:innen mit Musik und Gegrilltem feiern. Schon zwei Tage später fand das Beteiligung kennt keine Grenzen-Fest statt. Die Motivation hinter diesem Fest war es, geflüchteten Familien einen Tag und Ort zu widmen, an dem sie sich austoben und mit ihren neuen Nachbarn in Kontakt treten konnten. Das Projekt wurde von Kirill Romanov, einem unserer Projektmitarbeiter ins Leben gerufen, ausschlaggebend für ihn war das erneute Ausbrechen eines Krieges in seinem Heimatland – Ukraine. Uns war es besonders wichtig, ihn bei diesem Herzensprojekt zu unterstützen. Alles hatte auch einen Sportschwerpunkt und so eignete sich unter anderem als Projektpartner der Landessportbund. Leider war es an diesem Tag kalt und regnerisch, was sicher viele in diesem sonst so warmen und trockenen Sommer vom Kommen abhielt. Als Nächstes stand der vierte Freizeit-Fußball-Cup (FFC 4.0) an, den wir als Beteiliger organisiert haben. Es kamen Teams aus den verschiedensten Kontexten, zum einen hatten wir Teams, welche über Jugendzentren auf uns aufmerksam wurden, außerdem hatten wir noch Teams aus Flüchtlingsunterkünften welche sich Team ,,Peace’’ oder ,,Say no to War’’ nannten. Das Turnier hatte viele Überraschungen, die größte davon war, dass ein Team, welches gerade so aus der Gruppenphase weiter gekommen ist, anschließend das Turnier gewonnen hat. Nach dem Finale spielten wir Beteiliger gegen die Gewinnermannschaft und sie mussten sich uns leider geschlagen geben.
Ein großer und nächster Schritt für unser Fußballtrainings-Projekt war es, die Chance zu ergreifen, eine Fußballsparte beim TSV Wittenau 1894 zu eröffnen, das bedeutet, dass wir als Beteiliger die ersten Trainer im Verein sind, die Fußball anbieten und das auch die erste Mannschaftsballsport ist, die es beim TSV gibt.
Um den Sommer abzuschließen sind wir auf eine Planungs/Reflexions Fahrt nach Polen gefahren. Während der Fahrt haben wir rückblickend über unsere Zeit bei Befu intensive Gespräche gehabt und Piri und Kadir haben eine Fortbildung zum Thema Umgang mit pädagogischer Macht angeleitet, die ebenfalls sehr “deep” war. Bei der Fortbildung sind wir tief in uns gegangen, wir sprachen über Erlebnisse, die uns sowohl positiv als auch negativ geprägt haben, dadurch konnten wir uns nochmal besser kennenlernen. (Link zum Beitrag der Fahrt)
Im Herbst sind die Trainer gemeinsam mit der Mannschaft auf eine Herbstfahrt gefahren. Dort hatte jede/r Spieler:in neben dem Mannschaftstraining intensive sportliche Entwicklungsgespräche. Weiterhin wurde auch Umgang mit Streitereien innerhalb der Mannschaft und vor allem an der gemeinsamen Teamentwicklung gearbeitet. Die Spieler haben zeigen können, wie sie mittlerweile untereinander ihre Streitereien lösen und Konflikte konstruktiv lösen können. Es war auch schön, gemeinsam mit den Kindern während Halloween um die Häuser zu ziehen (Die Ausbeute war reichlich). Abschließend feierten wir gemeinsam mit den Kindern und den Eltern ein Jahresabschlussfest. Nach dem gemeinsamen Essen trennten wir die Gruppe. Mit den Eltern gab es einen Elternaustausch, bei dem wir über das vergangene Jahr und auch über zukünftige Veränderungen sprachen. Die Mannschaft ist nämlich vom Berliner-Fußball Verband aufgenommen worden und nimmt somit im kommenden Jahr am regulären Spielbetrieb teil. Die Kinder und Trainer setzen sich zusammen und haben nochmal zum Jahresende einen sehr intensiven Mannschaftsrat gehalten, um mit den Kindern unter anderem über positive Momente und auch Momente, die sie gestört haben, zu sprechen.
Zusammengefasst war das Jahr für uns Beteiliger sehr erfolgreich, wir haben vieles gelernt, uns noch besser kennengelernt und stetig unsere Arbeitsdynamik verbessert. Wir schauen zuversichtlich ins kommende Jahr und hoffen, so viele Projekte wie möglich zu verwirklichen.
→ 🦊Kadir: Auch für mich war das Jahr ein sehr tolles und aufregendes Jahr. Es ist von Jahr zu Jahr immer wieder schön zu sehen was wir für eine Entwicklung gemacht haben. In diesem Jahr hatten wir wieder einige Projekte, in denen wir so viele Aufgaben wie noch nie übernommen haben, was mich sehr mit stolz erfüllt. Auch von Außen bekommen wir immer mehr lob und werden auch um einiges bekannter. Das liegt zwar nicht nur an uns und unseren Aktionen, sondern auch daran, dass der Träger Befu immer größer wird. Trotzdem geben wir einen guten Beitrag dafür. Meine highlights sind alle projekte aber auch die fußballmannschaft, vorallem weil wir da den Erfolg unserer arbeit an der Entwicklung einer Gruppe die wir begleiten sehen.
→🦊 Miko: Mein Highlight im Jahr 2022 waren die Sommer Tage, mit den Projekten BKKG und dem Freizeit-Fußball-Cup. Viel Arbeit steckte von Anfang an in beiden Projekten und beides innerhalb kurzer Zeit zu absolvieren brachte sowohl eine größere Herausforderung, als auch eine große Freude. Neben der Vorbereitung, des Auf- und Abbaus, dem Einkauf und allem was noch zu dem FFC gehörte, waren alle Partizipationslotsen vor Ort als das BKKG-Projekt stattfand. Somit waren wir an gleich mehreren Projekten für den Kiez und die Jugend beteiligt. All die Arbeit, die Umsetzung und vorallem auch das positive Feedback das wir bekamen, haben mir große Freude bereitet.
→🦊 Piri: Mein Highlight waren der Freizeit-Fußball-Cup und die Herbstreise mit der D-Jugend. Beim FFC 4.0 war es unglaublich, dass wir 10 Mannschaften hatten und sogar zwei Mannschaften aus Geflüchteteneinrichtungen. Es war ein großer Erfolg für alle und wir haben wichtige Erfahrungen für den nächsten FFC gesammelt.
Die Herbstreise hat den Kindern wertvolle Tage geboten. 3 Tage übernachten in der Jugendherberge in Heiligensee und viel viel viel Fußball. Hier wurden ebenso Kinder aus Geflüchteteneinrichtungen eingeladen, die eine Menge Spaß hatten. Neben dem vielen Training haben wir auch demokratiepädagogischen Spiele gespielt und einige Einzelgespräche zur Entwicklung der Kinder geführt.
Die positive Resonanz auf beide Projekte hat auch unsere Gruppe sehr gestärkt und hilft uns enorm weitere spannende Projekte durchzuführen.
→ 🦊 Patrik: Mein Highlight in diesem Jahr war der Freizeit-Fußball Cup FFC. Es brachte mir persönlich eine Menge Erfahrung in den Punkten Vorbereitung und Planung eines so großem Projekts. Dass es 10 Mannschaft wurden, die auf einem guten Niveau ihr fußballerisches Können unter die Probe gestellt haben, hat mich sehr gefreut und zuversichtlich für den nächsten FFC gemacht .
→ 🦊Ziad: Mein Highlight in diesem Jahr war die doppelsteckung vom ,,Beteiligung kennt keine Grenze’’ Fest am 7.7.2022 und dem darauf folgendem Freizeit-Fußball- (FFC 4.0) Cup am 8.7. Beide Tage waren mit viel Arbeit und Vorbereitung verbunden und diese beiden Veranstaltungen dann, sich so entfalten zu sehen, war besonders für mich. Vor allem der FFC! Der FFC ist so ein bisschen das Herzensprojekt der Beteiliger und in diesem Jahr stellten wir die 4. Auflage des Turniers auf die Beine und ich habe mehr positive Resonanz mitbekommen als zuvor.
→ 🦊Micha – Das war eine besonders aufregendes Jahr für mich in dem es sehr viele, vor allem auch sehr positive und persönliche Veränderungen von allen und allem gab. Nur unsere Gruppe ist konstant geblieben und sie hat sich unter anderem mit dem Wunsch von Piri und Kadir unbedingt Methoden zur Reflexion pädagogischer Macht kennenzulernen auch verändert. Reflexion ist ein scheinbar immer wichtigeres Thema geworden. Für alle. Das finde ich toll. Ich finde es auch toll, dass Ziad seinen Freiwilligendienst bei uns hat und wir zusammen an vielen persönlichen und gemeinsamen Aufgaben arbeiten können.
Wir bedanken uns ganz herzlich für die finanzielle Unterstützung unserer Planungstreffen durch Fördermittel aus dem Reinertrag der Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen„!