Empowerment und Geschlechterrollen – Workshop-Vorstellung für Fachkräfte

Im Rahmen des zweitägigen Fachtags zu Partizipation und Beteiligung im FEZ Berlin durften mein Kollege Ziad und ich unseren Workshop „Empowerment und Geschlechterrollen“ interessierten Fachkäften vorstellen. Unser Workshop richtet sich an Schüler*innen aller Klassenstufen und wurde bisher erfolgreich an Berliner Schulen durchgeführt. Unser Ziel war es, Fachkräften aus Schule, Kita und Jugendeinrichtungen einen Einblick in unser Workshopkonzept zu geben, das junge Menschen für stereotype Geschlechterrollen und patriarchale Strukturen sensibilisiert, Selbstreflexion fördert und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Gleichzeitig wollten wir zum Austausch anregen, über institutionelle Schranken nachdenken und wertvolle Anregungen aus der Praxis der Teilnehmenden mitnehmen.

Worum geht es in unserem Workshop?

Unsere geschlechterreflektierenden Workshopangebote bestehen aus zwei thematisch ausgerichteten Modulen:

  • Workshop für Jungen: „Kritische Männlichkeit“
  • Workshop für Mädchen: „Geschlechterrollen brechen, Selbstwert stärken“

In geschützten, interaktiven Räumen setzen sich die Schülerinnen mit gesellschaftlichen Erwartungen, Rollenzuschreibungen, Emotionen und Selbstbildern auseinander. Ziel ist es, über Diskriminierung und Sexismus aufzuklären, soziale Kompetenzen zu fördern und junge Menschen zu stärken, sich mit gesellschaftlichem Druck und Erwartungen selbstbestimmt auseinanderzusetzen. Die Methoden reichen von Rollenspielen und kreativen Ausdrucksübungen über Gruppendiskussionen bis hin zu Reflexionsübungen wie dem „Beziehungsschiff“, das in einem gemeinsamer Austausch zwischen Jungen* und Mädchen* stattfindet, um kollektive Perspektiven auf Geschlechtergerechtigkeit zu entwickeln.

Warum dieser Workshop wichtig ist – gerade für Fachkräfte

Unsere Vorstellung war bewusst praxisnah gestaltet: Statt den für schülerinnen konzipierten Workshop durchzuführen, erläuterten wir Ziele, Methodik und pädagogische Erfahrungen – und zeigten auf, welche beeindruckenden Rückmeldungen wir bisher von Schüler*innen erhalten haben. Besonders betont haben wir die Bedeutung von Empowerment und Geschlechtersensibilität in der schulischen und außerschulischen Arbeit – sowie die Notwendigkeit, Jugendlichen Räume für Selbstwirksamkeit und Selbstreflexion zu eröffnen.

Die anwesenden Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen – von Kita über Schule bis hin zur Jugendhilfe – zeigten großes Interesse, brachten ihre Perspektiven ein und diskutierten mit uns, wie geschlechterreflektierende Arbeit langfristig in ihren Einrichtungen verankert werden kann. Dabei ging es auch um konkrete Herausforderungen: Zeitknappheit, strukturelle Hürden und mangelnde Fortbildungsangebote.

Unser Fazit

Die Präsentation unseres Workshopkonzepts bot nicht nur Gelegenheit zur Vernetzung und zur Sichtbarmachung unseres Angebots, sondern auch einen wertvollen Raum für fachlichen Dialog. Es wurde deutlich: Empowermentarbeit braucht Allianzen – zwischen Schulen, Jugendarbeit und außerschulischen Trägern.

Wir bedanken uns für das große Interesse und den offenen Austausch – und freuen uns auf weitere Kooperationen und die Möglichkeit, gemeinsam daran zu arbeiten, Beteiligung und Geschlechtergerechtigkeit nachhaltig zu fördern!