–ein Artikel von Pirinthan Sivaharan, Partizipationslotse
In der ersten Oktoberwoche, am 7.10.19 und 8.10.19, hatten wir Besuch aus Katalonien (genauer gesagt aus Barcelona und Umgebung) sowie aus Unterfranken bzw. aus Würzburg und Umgebung. Die Gäste sollten an sich nichts gemeinsam haben, doch eine Sache gab es. Alle acht sind in ihrem Land LehrerInnen. Unsere Aufgabe war es, den acht das Prinzip des “Service Learnings” bzw. des “Lernens durch Engagement” (im Folgenden LdE) näher zu bringen. Gefördert wurde der Workshop von der Stiftung ,,Lernen durch Engagement´´ (https://www.servicelearning.de)
Der Workshop wurde von Michael Siegel und mir (Pirinthan Sivaharan, seit 2017 Partizipationslotse bei den Beteiligungsfüchsen) umgesetzt. Neben dem Kennenlernen von LdE, gab es auch noch einen kurzen Einstieg in das Feld der Demokratiepädagogik, der einen guten Übergang zu den Kompetenzen bot, die man bei LdE für das gesellschaftliche Zusammenleben lernt und begreift.
LdE ist eine Unterrichtsmethode, die gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern mit fachlichem Lernen im Unterricht verbindet. Es kombiniert kognitives Lernen mit der Übernahme von Verantwortung im Schulumfeld.
Tag 1:
Der erste Tag begann für Micha und mich um 9:00 im Büro von „1Quadratkilometer Bildung“ in der Strelitzer Straße 54 (http://www.ein-quadratkilometer-bildung.org/). Wir bereiteten ein kleines Frühstück für unsere Gäste, sowie einen Input mit Präsentation vor. Um 10:00 Uhr erreichten uns die LehrerInnen. Die acht waren sehr erfreut über unsere Gastfreundschaft und machten dies direkt zu Anfang klar (Bsp.: ,, Euer Frühstück bekommt eine 10/10“). Angefangen mit einem kurzen Vorstellungsspiel an, in dem wir uns alle ein wenig kennenlernen konnten, sprachen wir über die Ziele des Workshops und schauten uns kurze Videoclips über das Lernen im 21. Jhd. und Service-Learning an. Es folgte eine Aufteilung in Gruppen und eine Aufgabe, die sich mit den Eigenschaften und Werten beschäftigte, die LehrerInnen haben sollten, um erfolgreich LdE nutzen zu können. Im Anschluss stellten wir Beispiele zum Service Learning vor, und machten den Unterschied zwischen den einzelnen Begriffen ,,Service“ und ,,Learning“ klar. Die Zuhörer lauschten dem Gesagten fleißig und diskutierten an allen gebotenen Gelegenheiten, was für eine gute Atmosphäre im Raum sorgte. So wurde es trotz des langen Tages auch nicht unerträglich (wie in meiner Schule manchmal). Nach der 15-minütigen Pause, in der unsere Gäste sich unterhielten, Snacks aßen und Kaffee genossen, folgte ein erneute Gruppenaufteilung, um Kriterien des LdE zu bestimmen und auszuwerten. Letztendlich werteten wir den gesamten Tag mithilfe der Fünf-Finger-Methode aus, bei dem wir sehr positives Feedback erhielten. So konnten Micha und ich nach dem 1. Tag auf jeden Fall zufrieden sein, da wir unserem Ziel nähergekommen waren.
Tag 2:
Der 2. Tag begann für uns um 08:30 Uhr, wir bereiteten ein traditionelles berliner Mittagessen – Pellkartoffeln mit Kräuterquark und Leinöl – sowie zur Ankunft ein kleines Frühstücksbuffet vor. Um 09:45 Uhr holte ich unsere Gäste vom U-Bahnhof Scharnweberstraße ab, da der 2. Tag des Workshops bei uns im Büro in der Auguste-Viktoria-Allee begann. Ich konnte einige nette Gespräche mit den Lehrkräften führen, sodass ich sie auch nochmal besser kennenlernen konnte. Es dauerte nicht lange bis wir unser Büro erreichten und wie auch schon am ersten Tag fühlten sie sich direkt wohl. Angefangen haben wir mit einer Diskussion, welche sich am Vorabend breit gemacht hat. Dies machte Micha und mich sehr glücklich, da wir gesehen haben, dass sich die Lehrkräfte außerhalb des Workshops mit den angesprochenen Themen beschäftigt hatten. Micha stellte dann LdE an der Max-Beckmann-Oberschule (MBO) vor, hierfür lud er auch den Spanischlehrer Pako von der MBO ein, der sofort eine sehr gute Beziehung zu den Lehrkräften aufbauen konnte und sich mit ihnen zu LdE austauschte. Nach dem traditionellen Berliner Mittagessen, an dem abermals Gefallen gefunden werden konnte, musste ich mich schon von Ihnen verabschieden, während Michael mit Ihnen noch einen Rundgang durch den Kiez machte, bei dem sie etwas über die umgestezten Projekte von SchülerInnen im Kiez, sowie über das Quartiersmangagementbüro aus dem Bundesprogramm „Soziale Stadt“ erfuhren. Für meine Hilfe während des Workshops zeigten die Lehrkräfte eine nette Geste und schenkten mir eine Schachtel Pralinen. Während Michael unsere Gäste noch durch den AVA-Kiez führte, habe ich schon das Büro aufgeräumt.
Schlussendlich kann man sagen, dass der Workshop mit dem Ziel LehrerInnen aus anderen Regionen das Prinzip des Service Learning näher zu bringen, aus meiner Sicht ein Erfolg war. Für mich wurde das dadurch deutlich, dass sich die Lehrkräfte auch außerhalb des Workshops mit den Themen intensiv beschäftigten. Das war ja Ziel unseres Engagements und unserer Absicht ihnen “Lernen durch Engagement” bestmöglich beizubringen. Es war zudem mein erster Workshop, den ich mit anleiten durfte, daher freue ich mich nach diesem Erfolg schon auf zukünftige Herausforderungen!