wissenschaftlicher Diskurs unten, oben „die Chef(Innen)-Etage“
Am Ende des in seiner finalen Phase höchst intensiven Planungs- und Vorbereitungsprozesses stand der Fachtag, für den sich alle Mühen gelohnt hatten:
Auf dem Kinder- und Jugendbereich arbeiteten von 2. KlässlerInnen bis zu Schulabsolventen engagierte junge Menschen aus den verschiedensten Kontexten gemeinsam zu den Themen und Leitfragen des Tages in einer einzigartig freien und lockeren- aber gleichzeitig auch sehr konstruktiven Arbeitsatmosphäre. Auf einer gesamten Etage (im Laufe des Tages „Chef(Innen)-etage“ genannt) hatten die Teilnehmenden des Kinder- und Jugendbereiches in sieben Workshops die Chance, sich auszudrücken und laut zu werden. Sie malten Bilder und ein Banner, entwickelten ein Theaterstück, das sie gemeinsam aufführten, reimten als Poetry-SlammerInnen, rappten nach einem gemeinsam geschriebenen Text, diskutierten miteinander Möglichkeiten, Kinderrechte in der Schule zu leben.
Die Vielfalt der anwesenden Erwachsenen eine Etage tiefer dagegen war ebenso spürbar: Ein kurzer Steckbrief, der von allen Anwesenden ausgefüllt wurde und die im Laufe der Veranstaltung an einer Leine entlang des Flures aufgehängt wurden, machten die vielen unterschiedlichen Kontexte und beruflichen Herkünfte spielerisch sichtbar. Auch inhaltlich waren die wissenschaftlichen Inputs auf dem Erwachsenenbereich sehr divers und orientierten sich allesamt anderer Schwerpunkte.
Anschließend trafen sich die anwesenden Erwachsenen in Austausch-Runden von sieben bis acht Personen, in denen sie, verbunden durch kreisrunde Pappscheiben, die auf ihren Knien liegend eine gemeinsame „Gesprächsgrundlage“ und gleichzeitig beschrieben werden konnten, ihre Gedanken nach den wissenschaftlichen Inputs ordnen und die Leitfragen des Tages zu diskutieren.
Auch das Herzstück des Tages „die Austausch-Foren der Generationen“ – die Möglichkeit für die Kinder und Jugendlichen laut zu werden – und von ihren Gedanken und Ergebnissen zu berichten, die Möglichkeit für die anwesenden Erwachsenen ihre eigenen Ideen und Gedanken mit den jungen Menschen zu teilen und einander die verschiedenen Perspektiven zu eröffnen, war ein voller Erfolg. Tatsächlich okkupierte die Theatergruppe mit einer Performance eines Theaterstücks, das sich am „unsichtbaren Theater“ orientierte, kurzzeitig den gesamten Austausch-Raum und sorgte für Atempausen, Gesprächsstoff und ordentlich Beifall „Du bist nicht allein, deine Stimme zählt“ war der Name- und gleichzeitig die Kernmessage des Stückes.
Den Abschluss des Tages markierte ein Podiumsgespräch mit jeweils einer jungen (20) – und einer älteren (75) Person aus dem Organisationsteam in der Diskussion mit Frau Kahlefeldt, der Senatorin für Partizipation des Berliner Senats, aus dem viele spannenden Thesen und Schlussfolgerungen hervorgingen. Ein „Poetic Recording“ durch Micha Ebeling machte den Abschluss rund und ein gemeinsames Foto, der bis zum Ende zahlreich anwesenden Teilnehmenden hielt genau das hoch, was immer mitgedacht werden muss: Die Ideen, Wünsche, Gedanken und Stimmen der Kinder und Jugendlichen.
Vorhergehende Beiträge:
Gedanken, Statements und Ergebnissicherung – Was bleibt?