Eine Frau, die in die erste Reihe gehört: Kerstin Kubisch-Piesk

Armin

Kerstin Kubisch-Piesk

Beteiligungsfüchse können auch Beteiligungsfähen sein! Damit das klar ist, stellt diese Artikelreihe einige wichtige von Ihnen vor. Steckbriefartig erfahrt Ihr in den Texten, womit Sie sich sonst so Ihre Zeit vertreiben, wo Ihre Herzensangelegenheiten liegen oder einfach, warum wir uns freuen, dass sie bei uns sind!

Wie hast du deinen Weg zu den Beteiligungsfüchsen gefunden?

Meinen Weg zu den Beteiligungsfüchsen habe ich über Michael gefunden. Wir haben uns damals kennengelernt über eine etwas “andere” arbeitspolitische Organisation mit Aktionen und Demonstrationen und haben recht schnell festgestellt, dass wir gewisse Schnittmengen in unserem Verständnis von sozialer Arbeit hatten. Natürlich war man sich auch sympathisch.

Was hast du mal gelernt, was waren deine Träume als Jugendliche?

Ich wollte schon immer Kindergärtnerin werden, war in dem Kontext auch schon als Jugendliche ehrenamtlich unterwegs und habe in kleinem Rahmen Familien betreut. Ich habe meine Ausbildung als Kindergärtnerin absolviert und dann auch recht schnell gearbeitet.

Wie kommt es, dass du jetzt beim Jugendamt tätig bist?

Ich hatte schon als Kindergärtnerin, eigentlich sogar schon davor immer großes Interesse daran, die Eltern mit ins Boot zu holen. Mit dem Mauerfall habe ich ein Angebot vom Jugendamt Mitte von Berlin erhalten und habe dann dort gearbeit. Dann habe ich auf Grund meines berufsbegleitenden Studiums an der ASFH , im Jugendamt gekündigt und war  lange als Familienhelferin tätig und habe einen Verein gegründet, Leuchtturm Mitte e.V.

Irgendwann bin ich dann aber wieder zurück ins Amt- einfach weil ich gemerkt habe, dass man hier eben wirklich etwas bewegen kann. Wir haben hier ein Stück weit eine Macht und mir geht es in meiner Arbeit vor allem darum, diese auch verantwortungsvoll  umzusetzen. Ich arbeite jetzt im Jugendamt hier im Gesundbrunnen im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst und leite diese Region hier.

Was sind deine Herzensangelegenheiten, was bewegt- und treibt dich an?

Ich habe eine gewisse Leidenschaft für unsere Arbeit hier aus der Überzeugung heraus, dass man gerade mit Familien in Krisensituationen, Dinge bewegen kann. In dem Kontext ist mir auch wichtig, dass das Jugendamt ein anderes Image bekommt. Und auch, dass wir bei allen familiären Situationen, mit denen wir so konfrontiert werden, den demokratischen Kinderschutz nicht aus dem Blick verlieren. Jeder Mensch kann in eine Krise geraten  und hat, egal wo er herkommt, Anspruch auf Beratung und Unterstützung. Dabei ist mir ganz wichtig, dass diese Menschen gefragt und mitgenommen werden, dass wir transparent bleiben bei den teilweise krassen Entscheidungen, die wir hier treffen und die das Leben der betroffenen Menschen nachhaltig beeinflussen.

Für mich als Sozialarbeiterin geht es in meiner Arbeit also auch so ein bisschen darum, über den Tellerrand zu gucken und ein wenig Veränderung zu schaffen. Wenn ich mir angucke, was soziale Arbeit in einem Land wie Deutschland für einen Stellenwert hat, sehe ich da Bedarf. Also auch die Frage: „Wie wichtig sind uns Familien und deren Kinder?“ bewegt mich sehr.

Ansonsten engagiere ich mich im Familienrat, wie oben erwähnt, habe ich einen bundesweiten Verein, den Verein NETZWERKkonferenzen e.V. gegründet. Er bildet ein Forum zur Förderung von Conferencing-Verfahren. Dort bin ich mit 4 anderen Kolleg*innen im Vorstand tätig .

Zurück zu BeFu: Was schätzt du an den Beteiligungsfüchsen?

Zuallererst finde ich euren Namen toll: “Beteiligungsfüchse.” Darüber stolpert man, den habt ihr gut gewählt. Den eben angesprochenen Blick über den Tellerrand sehe ich auch in eurer Arbeit. Das erlebe ich auch immer wieder in der Zusammenarbeit mit Michael: Da wird immer überlegt, wie Ideen in alle Bereiche der Jugendarbeit getragen werden können – das ist etwas sehr wichtiges.

Wie können wir uns gegenseitig helfen und unterstützen?

Vor allem freue ich mich sehr auf die Arbeit im Beirat, das steht ja auch bald an. Bei der letzten Sitzung fand ich die Atmosphäre sehr angenehm und fand sehr bemerkenswert, wie viel Wert ihr darauf legt, eure Beiratsmitglieder in Entscheidungen, die die weitere Zukunft betreffen, mit einzubeziehen.

Ansonsten bin ich natürlich auch gern tatkräftige Unterstützung, wenn eure tollen Projektanträge zu unrecht nicht gefördert werden.

Kerstin! Vielen Dank dir für das tolle Gespräch!

Ich danke dir auch Armin.