die Grundlagenfahrt mit der Jean-Krämer Schule
In der Woche, in der der November in den Dezember überging, fuhren die 8. Klassen der Jean-Krämer Schule in Wittenau auf eine Fahrt ins Jugenddorf am Ruppiner See. Auf der Grundlagenfahrt, die von Beteiligungsfüchse mit Hilfe der Landeszentrale für politische Bildung zusammen mit den Klassen umgesetzt werden konnte, lernten alle sechs Klassen von “A” bis “F” die Hintergründe und Grundlagen von Lernen durch Engagement kennen. Die Schüler:innen bekamen die Gelegenheit, in ihrer Klassengemeinschaft als Team zu wachsen, erfuhren etwas über die Möglichkeit, durch zivilgesellschaftliches Engagement Einfluss auf die eigenen Lebensumstände zu nehmen und schließlich auch bereits die ersten Schritte ihrer eigenen Engagement-Projekte in den Klassen zu starten.
Was ist Lernen durch Engagement aber eigentlich?
„Lernen durch Engagement“ (Service-Learning) ist eine Lehr- und Lernform, die das Lernen in der Schule mit zivilgesellschaftlichen oder auch bürgerschaftlichen Engagement verbindet.
Nach dem Motto „Tu etwas für Andere und lern‘ was dabei!“ finden Schüler:innen bei Lernen durch Engagement reale Bedarfe im Kiez, finden einen gemeinwohlorientierten Partner zur Kooperation und starten einen von Reflexion geprägten Prozess, in dem sie ihre eigenen Projekte umsetzen. Diese sind an den fachlichen Unterricht angebunden und das Projekt damit fest in den Schulalltag integriert.
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Modellprojekt Lernen durch Engagement
Das Modellprojekt Lernen durch Engagement ist mit dem Beschluss der neuen Haushaltsperiode des Berliner Senats an den Start gegangen. Wir sind froh, als Kooperationspartner und Kompetenzzentrum für LdE in Berlin verschiedene Schulen bei der Implementierung von Lernen durch Engagement in deren Schulgeschehen zu unterstützen und zu beraten. Mit verschiedenen Schulformen mit unterschiedlichen Hintergründen qualifizieren wir Lehrkräfte, setzen den Startschuss für die Engagement-Projekte in den Klassen und stehen während der Projekte stets für Unterstützung bereit. Aktuell sind im Modellprojekt zwei Oberschulen und eine Grundschule involviert. Zum folgenden Schuljahr ist geplant, noch mindestens ein Gymnasium und nach Möglichkeit auch ein Förderzentrum sowie ein Oberstufenzentrum mit ins Projekt aufzunehmen. Aktuell suchen wir auch noch nach weiteren Schulen für eine Zusammenarbeit im Modellprojekt und freuen uns über fleißige Münder und offene Ohren.
Lernen durch Engagement an der JKS
An der Jean-Krämer Schule in Berlin Wittenau führen wir Lernen durch Engagement in den 8. Klassen ein, nachdem wir bereits die Implementierung des “Klassenrats” in den 7. Klassen in einem besonderen Format begleitet und unterstützt haben. Mit diesem Zusammenspiel von Methoden und Konzepten, die ineinander greifen und zum Teil einander ermöglichen, machen wir seit bereits 5 Jahren mit einem unserer engsten Kooperationspartnerinnen – der Max Beckmann Oberschule – gute Erfahrungen: Die Schüler:innen können ihre im Klassenrat geübten Kompetenzen in den Engagement-Projekten im Team einsetzen und sich außerhalb der Schule mit “echten” Herausforderungen in ihrer Lebenswelt beschäftigen und Selbstwirksamkeitserfahrungen sammeln. Zudem lernen sie, sich echten Herausforderungen und Problemen zu stellen und Lösungen für diese zu generieren. Wie ganz nebenbei wird das dafür notwendige Fachwissen im Unterricht als Thema sichtbar. Für viele Schüler:innen wird der Sinn schulischen Fächer-Lernens dadurch das erste Mal offensichtlich greifbar.
Inhalt und Zielstellung der Grundlagenfahrt
Die Grundlagenfahrt ist innerhalb der LdE-Engagementprojekte so etwas wie der Startschuss für die Projektarbeit in den Klassen. Jeweils drei Klassen beschäftigen sich zeitgleich zwei Tage lang außerhalb der Schule intensiv mit LdE: Bei dem ersten Tag der Fahrt liegt ein klarer Fokus einerseits auf dem spielerischen Kennenlernen der zentralen Bausteine von Lernen durch Engagement und andererseits bei dem Kennenlernen von potentiellen, gesellschaftlichen Herausforderungen – den sogenannten Bedarfen. Dabei steht auch das Erleben von erfolgreichen Team-Momenten in der Klassengemeinschaft im Vordergrund. Während die Klassen den Tag über in einem aufwendigen und spannend gestalteten Workshop-Karussell verbringen, erhalten die Klassenleitungen ein direktes Coaching von unseren LdE-Schulbegleiter:innen. Spätestens hier kann oftmals in recht kurzer Zeit noch auf viele Fragezeichen und Unsicherheiten in den Köpfen der Lehrkräfte eingegangen werden. Eine ebenso große Menge Antworten und Mut gibt es für viele Lehrkräfte, wenn noch mal ganz konkret und individuell bei der Erstellung von Zeitplänen und der Planungen der nächsten Schritte so konkret wie möglich begleitet und beraten werden kann. .
Dabei geht es zunächst um die direkte Planung des nächsten Schritts der Lehrkräfte und damit auch um die methodische Ausgestaltung des zweiten Tages der Fahrt, den die Klassen vollständig für die Bedarfsermittlung und die Planung ihrer Projekte mit der Klasse nutzen können.
Aus guter Tradition findet am Abend des ersten Tages eine erlebnispädagogische Waldwanderung statt, die die Sinne schärfen und Achtsamkeit üben kann – hier sammeln die Schüler*innen eindrückliche Erfahrungen, die sie beim anschließenden Lagerfeuer mit Stockbrot untereinander teilen und womöglich nicht so schnell vergessen werden.
Großer und junger Füchse-Schlüssel als JKS-Schlossknacker
Sicherlich bemerkenswert ist das rund 15-köpfige Team von Beteiligungsfüchse, dass für einen reibungslosen Ablauf sorgt, für alle Klassen gleichzeitig Teamübungen, und rund sechs inhaltliche Workshops umgesetzt hat und am Abend bei der Umsetzung der erlebnispädagogischen Aktivitäten dabei ist. Wir sind stolz auf unser junges und aus vielfältigen Hintergründen zusammengesetztes Team, das sehr nah an den Schüler:innen arbeiten und schnell eine vertrauensvolle Beziehung zu den Schüler:innen aufbauen kann. Alle unsere Teamenden haben jede:r für sich eindrucksvolle Momente mit den Schüler:innen erlebt, in denen sie sich öffneten, ihre Nähe suchten und sich von ihnen verstanden fühlten. Wie bei Beteiligungsfüchse üblich, endete der Tag mit einem Teamendenfeedback, um auszutauschen, was gut war und was besser sein muss. Nachdem an den ersten Abenden vom Lagerfeuer alle Schüler:innen den Weg auf ihre Zimmer angetreten hatten, saßen wir im Team zusammen und teilten unsere schönsten Momente des Tages miteinander und rührten uns in der Reflexion unserer Arbeit zum Teil gegenseitig zu Tränen. Wir sind froh, ein so vielfältiges und fähiges Team von jungen Menschen an den Start bringen zu können, mit dem wir so erfolgreich arbeiten können.
Im Modellprojekt stehen als nächstes die Grundlagentage mit der Zeppelin Grundschule in Berlin-Staaken bevor, wir freuen uns und sind gespannt.
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