Vom 8. bis zum 11. April, pünktlich zum Berliner Ferienbeginn, veranstalteten die Beteiligungsfüchse zusammen mit dem Team der 2. E-Jugend des FC-Liberta ein spannendes Fußball-Tranings-Camp auf dem Zeltlagerplatz ZEV in Heiligensee. Als pädagogischer Mitarbeiter durfte ich an einem Tag dabei sein und die jungen Kicker zum ersten Mal kennenlernen.
Neben den Dingen und Geschichten, die ich so erwarte bei einem Trainingslager wie ständiges Ballgekicke, unbequeme Schlafsäcke, verschwitzte Trikots und Sportklamotten auf Leinen, war ich von einigen Dingen überrascht: Die jungen Fußballer berichteten begeistert davon, wie sie zum ersten Mal ein Zelt selbst aufgebaut hatten, unermüdlich Feuerholz sammelten und sogar ganz demokratisch einen Teamrat eingerichtet hatten.
Davon hatte ich persönlich noch nie gehört. Als ich Kind war und in einem Verein Teamsport betrieb, galt das, was der Trainer bestimmte, vielleicht noch was der Kapitän sagte, aber für meine Meinung und dass ich mich mit den anderen intensiv darüber austausche und wir gemeinsam Entscheidungen fällen… dafür war kein Platz. Ganz anders bei der 2. E-Mannschaft des FC Liberta.
Eine weitere Besonderheit waren die persönlichen Entwicklungsgespräche, die mit jedem einzelnen Team-Mitglied geführt wurden. Hier bekamen die Wörter “Coach” und “Coaching” nochmal eine Erweiterung: Zusammen mit ihren jungen Trainern Kadir und Piri sprachen die Fußballer über sportliche Ziele, ihr soziales Miteinander und die Dynamiken mit den Mitspielern. Thema dabei waren auch ganz persönliche Wünsche und Träume, aber auch Probleme und sorgen in der Schule. Bemerkenswert war dabei, wie die Trainer individuell auf jeden einzelnen Spieler eingingen.
Solche Gespräche hätte ich mir in meiner Vereinszeit auch gewünscht. Ich wäre dann sicher länger dabei geblieben. Denn dass ich aufhörte zu spielen, lag am groben und nicht wertschätzenden Umgang miteinander. Die Beteiligungsfüchse jedenfalls machen das ganz anders.
Das Projekt wurde durch das Jugendforum des AVA-Kiez, die lokale Partnerschaft für Demokratie des Programms Demokratie Leben, die Paritäter Berlin und die Beteiligungsfüchse finanziert.
Ein Erfahrungsbericht von Kevin Dürr