Das Kinderhaus ist ein Träger der Jugendhilfe und stellt ein Gesamtprojekt mit derzeit circa 43 Teileinrichtungen dar. Diese Teileinrichtungen reichen von Kita´s über Tages- und Wohngruppen bis hin zu Verselbstständigungsgruppen. Pädagogisches Handeln bedeutet im Kinderhaus, die Rechte der Kinder und Jugendlichen zu wahren und sie dabei aktiv in die gestalterischen Entscheidungsprozesse des Hauses mit einzubeziehen.
Philosophie, Ansatz und Zielsetzung
Die 43 Teilprojekten des Kinderhauses arbeiten weitgehend autonom. Die vom Kinderhaus erfasste Grundkonzeption fordert sie aber dazu auf, die eigene Konzeption jährlich neu zu denken und zu entwickeln.
In seiner Grundkonzeption manifestiert, realisiert das Kinderhaus ein Lebensweltkonzept, dass die Kinder und Jugendlichen aktiv beteiligt – gemeinschaftlich, solidarisch und partizipativ ist das Kinderhaus mit seine Projekten auf dem eigenen Grundstück und im Kiez vor Ort und somit fester Bestandteil der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.
Im Kinderhaus werden bewusst, Kultur, Kunst und körperliche Aktionen fest in den Alltag integriert. Dabei verfolgen die Projekte des Kinderhauses immer eine auf die AdressatInnen bezogene Arbeit: Die Projekte passen sich auf einen von den jungen Menschen geäußerten Bedarf an und entstehen teilweise erst im Zuge dieser Bedarfe und nicht umgekehrt. All diese pädagogischen Arbeitsfelder und Beteiligung fördernden Konzeptions- und Denkansätze, zielen darauf ab, eine Atmosphäre des Wohlfühlens für die Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Ferner sollen sich auch die Eltern, bzw. Verwandten sicher sein: Ihr Kind fühlt sich in der Einrichtung wohl. Darüberhinaus will das Kinderhaus bewusst Erfolgs- sowie Momente, in denen sich die jungen Menschen selbst als wirksam erleben, ihre Lebenswelt zu verändern, fördern.
Im Kinderhaus können alle dort wohnenden Kinder und Jugendliche selbst entscheiden, ob, wie und wann sie ausziehen wollen: Willkürliche Verlegungen oder Ausschlüsse sind nur bei erheblichen Problemen mit Gewalt denkbar.
Arbeitsfelder und Methodik
Das Kinderhaus vereint als Gesamtprojekt Teilprojekte aus den verschiedensten Arbeitsbreichen: Tagesgruppen, ambulante Betreuung, Verselbständigungsgruppen, BEW/WG’s, Regelgruppen, innewohnende Erziehungsgruppen, Familienintegrationsgruppen, Mutter-Vater-Kind-Projekte, Kleingruppen mit besonderer Prägung, Kita’s und Erziehungsstellen gehören zum weitreichenden Spektrum der Teilprojekte.
Struktur und Gesellschaftsform
Ursprünglich gründete sich das Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg e.V. im Jahre 1992 als sehr kleiner Verein, bestehend aus MitarbeiterInnen und FreundInnen des Hauses. Seither wird an der Weiterentwicklung des Hauses gearbeitet. Der Vorstand des Kinderhauses setzt sich aus Personen des öffentlichen Lebens zusammen, Dachverband des Kinderhauses ist der DPVW (https://www.der-paritaetische.de). Weiter KooperationspartnerInnen sind zum Beispiel die Akademie der Gesundheit (https://www.gesundheit-akademie.de), die AOK Berlin Brandenburg (https://www.aok.de/pk/nordost/) oder die Alice-Salomon Hochschule (https://www.ash-berlin.eu).
Getreu dem Motto: “Wir finden immer einen Weg” rückt das Kinderhaus in seiner Struktur das “Wir” klar in den Mittelpunkt. Die Koordinierungskommission, in der neben Mitgliedern aus Verwaltung, und dem Geschäftsführer Herrn Krause vor allem VertreterInnen der einzelnen Teilprojekte sitzen, ist das höchste Gremium des Kinderhauses. An zweiter Stelle wurde durch den “SprecherInnenrat” ein Gremium geschaffen, in dem jeweils zwei VertreterInnen aus den einzelnen Teilprojekten vertreten sind. Moderiert durch den Geschäftsführer Herrn Krause entscheiden hier die Kinder und Jugendlichen nach kurzen Aussprachen zu den Themen per Abstimmung darüber, ob zum Beispiel Finanzierungsanträge genehmigt werden, wo die nächste “Herbstfahrt” hingehen soll oder ob Umfragen aller Kinder zwecks Meinungsbildung verständlich und nachvollziehbar aufgebaut und formuliert sind oder nicht. Auch Anliegen von Mitgliedern aus der Verwaltung und Teilprojekten müssen sich die Zustimmung aus dem SprecherInnenrat einholen, bevor sie bei der “KoKo” (Koordinierungskommission) vorsprechen können. Durch den SprecherInnenrat übernehmen die Kinder und Jugendlichen also viel Verantwortung und haben direkt großes Teilhabe an Entscheidungen, die das Haus oder auch die Bewilligung von Haushaltsmitteln betreffen.