Neustart der Lernbrücken

Georg

LernBrücken bei den Beteiligungsfüchsen – die Neubelebung des erfolgreichen Programms der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Senatsverwaltung für Bildung zur Unterstützung von Schüler*innen, die aufgrund der Coronakrise drohen, vom Bildungserfolg ganz abgehängt zu werden. 

Nach einer 3,5 monatigen Pause und mit etwas reduzierten Ressourcen hat sich der Senat in Berlin darauf einigen können, das LernBrücken-Programm aus dem 1. Lockdown bis zu den Sommerferien wieder aufleben zu lassen. Das Programm, das an vielen Berliner Schulen mit großem Erfolg Schüler*innen und deren Familien erreicht hat, die Gefahr liefen ganz vom schulischen Bildungserfolg abgehängt zu werden, wurde zum 15.03.2021 erneut gestartet. 

Alle bei den Beteiligungsfüchsen am Lernbrückenprojekt Beteiligten haben sich gefreut, dass die LernBrücken endlich wieder da sind. Denn wir sind davon überzeugt, dass diese Unterstützung dringend notwendig ist. Trotz verschiedener, u.a. administrativer Herausforderungen haben wir an der Hausotter Grundschule und der Max-Beckmann Oberschule mit der Begleitung der Schüler*innen begonnen. Wie im ersten Projektzeitraum sprechen Klassenleitungen und die Schulsozialarbeit Schüler*innen und deren Familien an, von denen sie meinen, dass sie Unterstützung benötigen können. Dabei sind auch wieder ein paar Schüler*innen, die wir bereits aus der ersten Runde kannten und die auch weiterhin noch Unterstützung benötigen. 

Nach der Zustimmung zur Teilnahme im Programm gehen unsere Lernkomplizen nach einer Checkliste vor um herauszufinden, wo Schüler*in oder die Familie Unterstützung benötigen, um besser mit der Situation zurecht zu kommen und schulisches Lernen (wieder) möglich zu machen. Es geht um Tagesstruktur, um physische Lernräume zu Hause oder an anderen geeigneten Orten, um Lernzeiten, um Kommunikation zur Schule (oft gibt es erhebliche ungelöste Sprachbarrieren oder gegenseitiges Missverstehen), um Langeweile, um psychische Belastungen aber auch um individuelle Zuwendung, um ausreichende digitale Anbindung zu Hause oder um die Nutzung geeigneter digitaler Endgeräte und auch um Informationsaustausch und Informationsweitergabe. Auch kann ganz schnell über unser Netzwerk von jungen Partizipationslotsen der Beteiligungsfüchse mit individueller und temporärer intensiver Nachhilfe begonnen werden. Das ganz auf die lebensweltlichen Herausforderungen der Schüler*innen und deren Familien zugeschnittene LernBrücken-Projekt der Beteiligungsfüchse ist dabei aus unserer Sicht und den Erfahrungen und Auswertungen des letzten Durchgangs in der Lage, erhebliche Hilfe zu leisten, um Herausforderungen, die sich mit der Corona-Pandemie in vielen Familien um ein  Vielfaches potenziert haben, anzugehen. Dabei sind es oft nur ganz kleine Anstöße und Veränderungen, die einen riesigen Effekt haben. Ziel ist es in allen LernBrücken-Begleitungen, die Schüler*innen von einer so intensiven Begleitung unabhängig zu machen und sie und ihre Familien bei Bedarf in anderen Unterstützungssysteme zu überführen oder diese im eigenen Umfeld für die Familien sichtbar und nutzbar zu machen. Dabei spielen zum einen die Ressourcen in der eigenen Familie, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis und im weiteren Wohnumfeld eine wichtige Rolle. Zum anderen spielen dann aber auch mögliche Unterstützungen über andere Hilfeformen z.B. aus dem Bundesteilhabegesetz für Nachhilfe oder die Unterstützung zur Aufnahme in einen Fußballverein eine wichtige Rolle. 

Wir finden es schade, dass in diesem Durchgang nur noch halb so viel Zeit im Programm für die Schüler*innen zur Verfügung steht. So könnten die mit den Beteiligungsfüchsen kooperierenden Schulen ohne Probleme auch noch mehr Schüler*innen akquirieren, die von unserer Unterstützung profitieren könnten. Die Warteliste ist lang und eine vorherige Priorisierung leider unerlässlich. Das offizielle Ende soll der letzte Tag vor den Sommerferien sein. Gerade das ist besonders schade, da wir in den letzten Sommerferien die Erfahrung gemacht haben, dass viele Schüler*innen vor allem die Zeit in den Sommerferien nutzen konnten, um viel Lernstoff aufzuholen und sich auf eine Betreuung einzulassen. Diese Ferienbetreuung schaffte es die Schüler*innen erkennen zu lassen, dass lernen auch in den Ferien Spaß machen kann, dies an ganz vielen Orten stattfindet und es viele Wege gibt, Freizeit und schulische Ansprüche besser miteinander zu verbinden. So konnten viele Schüler*innen erheblich an Lernstoff aufholen. Erstaunliche Ergebnisse erzielten eine Reihe von Schüler*innen so in Klassenarbeiten nach den Ferien. Schüler*innen die noch nie eine gute Note in Mathe hatten schrieben eine 1, andere präsentierten plötzlich die Ergebnisse in ihrer Arbeiten in einer Selbstverständlichkeit und mit einer Professionalität, die sie sich über die LernBrücken-Begleitung in den Sommerferien angeeignet hatten. Die Liste der erstaunlichen “Nachferienerfahrungen” ließe sich fortsetzen. Wegen dieser positiven Erfahrungen aus den letzten Sommerferien haben wir bei den Beteiligungsfüchsen nach einer Lösung gesucht und für die Sommerferien einen Partner gefunden, der das Projekt nach dem zeitlichen Projektende des offiziellen Programms danach weiterführen möchte. Davon in Kürze mehr über unsere Website.