Geplant und umgesetzt von den Beteiligungsfüchse gemeinnützige GmbH fanden von Mittwoch, dem 20.03.2019 bis Freitag, den 22.03.19 für die 11. Klassen der Max-Beckmann-Oberschule die Engagement-Projekt-Tage 2019 statt. Ziel der Projekttage war es, den SchülerInnen einen Einblick in und für das Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert, sowie für die Lehr- und Lernform “Lernen durch Engagement” (engl. “Service-Learning”) zu bieten. Damit verbunden war auch, dass die SchülerInnen einen Einblick in Möglichkeiten bekamen zivilgesellschaftliches Engagement im Kiez rund um die Schule selbst zu anzustoßen bzw. kennenzulernen.
Was ist “Lernen durch Engagement” überhaupt?
Tag 1 Mittwoch, 20.03.2019
Am Mittwoch den 20.03.2019 starteten die “Engagement-Projekt-Tage” 2019 im Hermann-Ehlers Haus (Alt-Wittenau 70/71) in einem festlichen Rahmen. Nachdem die SchülerInnen in einer kleinen Empfangshalle begrüßt worden waren, war durch ein kleines Begrüßungsgebäck eine Möglichkeit zur Stärkung geboten, bevor Sie im großen Saal mit Bühne Platz nehmen konnten. Nach begrüßenden Worten durch den Schulleiter Herr Holtmann und den über die drei Tage moderierenden Michael Siegel warteten in den folgenden zwei bis drei Stunden neben einer grundsätzlichen Klärung von dem, was in den nächsten drei Tagen passieren würde, kurze Filmszenen, die das Format “Lernen durch Engagement”, sowie die Idee des “Lehrens und Lernens im 21. Jahrhundert” thematisierten und durch Anmoderationen von Lisa Funke (Stiftung “Lernen durch Engagement”), bzw. Siegfried Arnz (leitender Oberschulrat a.D.) unterstützten. Sowohl nach dem Input von Lisa Funke zu Lernen durch Engagement, als auch im Zuge der “Keynote” von Siegfried Arnz zu gesellschaftlichem Engagement, fanden die Jugendlichen im Rahmen einer kognitiven Aktivierung Raum, ihre gewonnenen Eindrücke reflexiv zu Papier zu bringen. Hierfür standen in verschiedenen Teilen des Saals insgesamt acht Teamende bereit, denen die ca. 100 SchülerInnen zugeteilt worden waren.
Am Ende des Tages hatte die für Reinickendorf-West gewählte CDU-Wahlkreisabgeordnete und Mitglied des Abgeordnetenhauses Emine Demirbüken-Wegner das Wort. Auch Sie sprach sich noch einmal ganz ausdrücklich für gesellschaftliches Engagement junger Menschen aus und forderte die SchülerInnen zudem auf, sich gezielt an politischer Meinungsbildung und öffentlichen Diskursen zu beteiligen.
Den Abschluss des Tages bildete ein Ausblick auf die nächsten Tage sowie die Klärung zu organisatorischer Fragen.
In Vorbereitung auf Donnerstag, den 21.03.2019 hatte unser Bundesfreiwilliger Armin Scheffler bereits am Mittwoch parallel zur Veranstaltung im Hermann-Ehlers-Haus gemeinsam mit den SchülerInnen, die bereits in diesem Jahr den “Lernen durch Engagement” Wahlpflichtkurs der Max-Beckmann Oberschule in Klassenstufe 12 besuchen, einen Mini-Workshop vorbereitet. Kerninhalt des Workshops war es, die fünf laufenden Projekte der Schülerinnen und Schüler in kurze Worte zu fassen, um sie am folgenden Tag in circa 20 Minuten präsentieren zu können.
Tag 2: Donnerstag, den 21.03.2019
Am Donnerstag, den 21.03.2019 leuchteten in der Gymnastikhalle am Uranusweg 34 (direkt auf der Sportanlage Scharnweberstraße) bereits in den frühen Morgenstunden die Lichter: Der zentrale Tag der “Engagement-Projekt-Tage” wollte angemessen vorbereitet werden und bereits um 07:45 Uhr standen die ersten neugierigen SchülerInnen wartend vor der Tür.
Nach einer kurzen Klärung zum Ablauf des Tages im Plenum wurde die Halle durch vorhandene Sportgeräte in vier Teile geteilt und jede der vier Klassen wurde eine Ecke zugewiesen – und damit einem der vier Workshopangebote. Im 24-minuten Takt wechselten die Klassen anschließend im Uhrzeigersinn.
Als Workshopangebote standen zum einen mit direktem Bezug zum Wahlpflichtkurs die bereits am Vortag ausgearbeitete Präsentation der aktuellen 12-er LdE Kurs-Teilnehmenden, sowie ein durch Power-Point unterstützter Input zu den Besonderheiten des Kurses von der verantwortlichen Lehrkraft Herrn Drews zur Verfügung. Zum anderen fand sich in einer praktischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Lernen durch Engagement“ auch ein Spiel wieder, das die Unterschiede von Lernen durch Engagement zu praxisnahen Unterricht oder gesellschaftlichem Engagement im Generellen zu verdeutlichen suchte und von Georg Mastritsch geleitet wurde.
Auch das Quartiersmanagement, vertreten durch Adem Erenci, führte einen Workshop durch und nahm in diesem Rahmen die Beteiligungsmöglichkeiten im Kiez unter die Lupe. Darüberhinaus lernten die SchülerInnen in einer Simulation eineden Ablauf einer Quartiersratsitzung kennen. Parallel zu den laufenden Workshops wurden die für den weiteren Verlauf des Tages wichtigen Teamenden in Empfang genommen und mit letzten Informationen gebrieft.
Die zweite Hälfte des Tages stand klar unter dem Stern der praktischen Kiezerkundung. Nach einer längeren Pause mit musikalischer Untermalung und der Nutzung der vorhandenen Sportflächen wurde den Schülerinnen und Schülern in einer kleinen szenischen Darstellung die “Columbo-Haltung” vorgestellt, denn der für “Inspektor Columbo” so typische Blick für die kleinen Details könnte ein wichtiger Bestandteil der Kiezerkundung sein. Da diese Kiezerkundung in verschiedenen, thematisch unterschiedlichen Gruppen stattfinden sollte, fanden sich die SchülerInnen auf der Wiese vor der Halle in einem Kreis wieder, bei dem die 10 für die Kiezerkundung zur Verfügung stehenden Teamenden mit ihren Stationen die Punkte des Kreises bildeten und die Jugendlichen in Gruppen von jeweils zehn Personen pro Gruppe von Station zu Station zogen. An diesen Stationen hatten die jeweiligen Teamenden pro Runde knappe drei Minuten Zeit, um ihr Thema (Kulturelles – QM; Religion; Inklusion; Politik/Gesellschaft; soziale Infrastruktur; Sport; Sicherheit und Ordnung; Bildungsgleichberechtigung für alle im Kiez; Jugendgerechter Kiez; Natur und Umwelt) ansprechend vorzustellen. Ziel dieses Kreises war es, die große Gruppe von SchülerInnen entsprechend ihrer eigenen Interessen in zehn ungefähr gleich große Gruppen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten für die Kiezerkundung zu teilen.
Im Anschluss war alles bereit für das Herzstück der Engagement-Projekt-Tage: in Kleingruppen zogen die Jugendlichen durch den Kiez und machten sich auf die Suche nach Bedarfen und Missständen, führten BürgerInnenbefragungen durch oder besuchten soziale Einrichtungen, um sich direkt vor Ort ein eigenes Bild machen zu können.
Als so langsam die Gruppen nach drei bis maximal vier Stunden Kiezerkundung wieder am Sportplatz Scharnweberstraße einkehrten, wartete eine mehrfach positiv gefeedbackte Tomartensuppe auf sie. Nach der Stärkung ging es in den letzten Zügen des Tages vor allem darum, die gewonnenen Eindrücke zu ordnen und zu Papier zu bringen und sich außerdem mit einer möglichen Präsentation der Ergebnisse der Kiezerkundung für den folgenden Tag auseinanderzusetzen.
Wie schon am Mittwoch zum Ende, markierte auch am Donnerstag ein Ausblick auf den nächsten Tag mit organisatorischen Hinweisen und netten Worten den Tagesabschluss.
Tag 3: Freitag, der 22.03.2019
Am Freitag, den 22.03.2019 sahen sich die Jugendlichen gleich am Morgen einer ungewohnten Herausforderung gegenüber, denn die Räumlichkeiten zum großen Abschluss der Engagement-Projekttage 2019 waren nicht im Kiez zu finden: Im “Jugendkulturzentrum Pumpe” in der Lützowstraße 42 in Berlin-Mitte standen neben dem großen Saal mit hervorragender Lichttechnik, großer Bühne und großzügigen Stuhlreihen auch insgesamt acht kleinere Workshopräume zu Verfügung, in denen die einzelnen Gruppen gemeinsam mit Ihren Teamenden die Präsentationen für den Abschluss des Tages fertig planen und proben konnten. So ging es nach einem kurzen Willkommensgruß von Michael Siegel recht zügig in die finale Arbeitsphase zur Ausarbeitung der Präsentationen.
Nach einer kurzen Pause starteten die multimedialen Präsentationen der einzelnen Gruppen. Unter den gespannten Augen des Referenten für gesellschaftswissenschaftliche Fächer und Politikwissenschaften der Senatsverwaltung für Bildung Martin Brendebach, sowie des stellvertretenden Schulleiters Hernn Jamitzky und anderen Gästen, stellten die SchülerInnen in höchstens vierminütigen Slots Ihre Erlebnisse, Erkenntnisse und Überlegungen abwechselnd, szenisch oder unterstützt durch Live-Ton-Aufnahmen dar. Leider wurden die gelungenen und vielfältigen Präsentationen der einzelnen Gruppen von kleineren technischen Problemen gestört (Mikrofon).
Im Anschluss nutzte Herr Jamitzky sowie Frau Langkau von der FU Berlin, die zudem ein echtes Vorbild für die Bewältigung vieler ehrenamtlichen Aufgabe ist, die Möglichkeit, die Jugendlichen für die höchst erfolgreiche Recherchearbeit und ihr Engagement im Rahmen der Engagement-Projekt-Tage mit anerkennenden Worten zu würdigen. Direkt im Anschluss an die Präsentationen erhielten die SchülerInnen außerdem von Ihren Teamenden eine Urkunde überreicht, die Ihnen die Teilnahme an den Engagement-Projekt-Tagen bestätigt.
Als Veranstaltende ließen wir uns natürlich nicht die Chance nehmen, durch einen Feedback-Bogen eine Rückmeldung der Jugendliche einzuholen. Anschließend sorgte ein Buffet zur Krönung der drei Tage, das sich aus von den Jugendlichen mitgebrachtem Essen zusammenstellt, für einen angenehm ruhigen Ausklang gelungener und lehrreicher Engagement-Projekt-Tage. Es freut uns, dass die Veranstaltung bei den SchülerInnen ganz überwiegend sehr gut ankam und das Interesse am Grundkurs „Lernen durch Engagement- Politik” für das nächste Schuljahr sehr groß zu sein scheint. Die Veranstaltung war also ein voller Erfolg.
Wir möchten uns bei allen Menschen, die einen Beitrag zu diesem Erfolg geleistet haben, herzlich bedanken.