Letzte Woche fanden an der MBO spannende Projekttage für die 11. Klassen statt. Ziel dieser drei Tage war es, den Schüler:innen die Bedeutung, die Möglichkeiten und die Wirkung zivilgesellschaftlichen Engagements näherzubringen – und das auf vielfältige, praxisnahe und kreative Weise.

Der Auftakt der Projekttage fand in der Aula der MBO statt und begann mit einer grundlegenden Frage: Was war nochmal Lernen durch Engagement (LdE)? Und warum sind gerade jetzt neue Lehr- und Lernformen notwendig? In kurzen Inputs wurde aufgezeigt, wie LdE gesellschaftliches Engagement mit schulischem Lernen verbindet und so nicht nur Wissen, sondern auch Haltung vermittelt. Daraufhin folgte ein Mini-Workshop-Karussell mit fünf Stationen, in denen sich die Schüler:innen interaktiv mit dem Konzept von Engagement und den Prinzipien von LdE auseinandersetzten. Diese kurzen Workshops sollten als inhaltliche und methodische Vorbereitung auf die nächsten Tage dienen und die Neugier wecken.
Am zweiten Tag ging es raus aus der Schule – auf den Sportplatz an der Scharnweberstraße sowie zu verschiedenen Anlaufstellen im Kiez. Den Auftakt bildete ein World Café in der Sporthalle, bei dem die Schüler:innen gemeinsam Plakate gestalteten. Diese dienten als Reflexions- und Diskussionsgrundlage für die darauffolgende Workshop-Phase. Anschließend konnten sich die Schüler:innen nach eigenem Interesse einem von neun thematisch unterschiedlichen Workshops anschließen:
- Freiheit und Unterdrückung – Ausstellung zu Medizinverbrechen der NS-Zeit
- Migrationsgesellschaft – Refugium für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge | Marie-Schlei-Haus
- Natur & Umwelt – Klimabeauftragte Anette Mohr und NochMall
- Sport und Gemeinschaft – „Sport vernetzt“
- Community Work – BENN
- Demokratie im Verein – TSV Berlin-Wittenau
- Diskriminierung – Antiziganismus – Amarodrom
- Gesellschaftliche Anforderungen an Männlichkeit
- Armut im Kiez – Scharnweber 75
In den Workshops wurden Bedarfe und Herausforderungen identifiziert – von Diskriminierung über soziale Ungleichheit bis hin zu Umweltfragen. Ziel war es, aus diesen Beobachtungen heraus eigene Projektideen zu entwickeln, die auf reale gesellschaftliche Themen reagieren. Zum Abschluss des Tages gab es für alle leckere Tomatensuppe.
Am dritten Tag bereiteten die Schüler:innen ihre Projekte für die Abschlusspräsentationen vor. Es entstanden abwechslungsreiche, kreative Beiträge, darunter selbst gedrehte Interviews, Animationsvideos und visuell aufbereitete Projektpläne. Die Präsentationen wurden vor Mitschüler:innen und geladenen Gästen gehalten – mit viel Applaus und Anerkennung. Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion zu der Frage, welche Themen junge Menschen heute bewegen – und wie sie selbst aktiv Veränderungen anstoßen können. Auf dem Podium diskutierten:
- Felix Ackerschewski – Schatzmeister der Grünen Jugend Berlin
- Sven Meyer – Mitglied des Abgeordnetenhauses Reinickendorf
- Gerlind Schneider – Vertreterin von „Omas gegen Rechts“
- Und mutige Schüler:innen, die ihre Fragen, Sorgen und Visionen teilten
Der Dialog war offen, ehrlich und inspirierend – und zeigte eindrücklich, wie viel politische und gesellschaftliche Energie in der jungen Generation steckt.
Zum feierlichen Abschluss erhielten alle Teilnehmenden ein Zertifikat, das ihr Engagement in den Projekttagen würdigte – und hoffentlich einen bleibenden Anstoß für weiteres Mitgestalten in der Gesellschaft gibt.



