Wie wollen wir in unserem Träger täglich aufs Neue Demokratie leben und wie können wir diesen Anspruch dauerhaft fest verankern?
Mit welchen Handlungsleitlinien und Leitbildern beschäftigen sich diejenigen bei BeFu, die in ihren Tätigkeitsbereichen zur Zeit Leitungsfunktionen erfüllen?
Wie und an welchen Stellen kann und sollte Verantwortung verteilt werden und an welchen Stellen braucht sie feste Regeln?
Wie können sich alle so einbringen, dass sich handelnde Personen weder über-, noch unterfordert fühlen, die Werte und Ziele des Trägers mitzutragen?
Zum Ende der Sommerferien, am 08.08.2020, haben wir als Lernkomplizen im Lernbrücken Projekt gemeinsam mit unseren SchülerInnen der Hausotter-Grundschule ein rundum gelungenes Fest gefeiert – und das trotz Corona! Verschiedene Abstandsvorkehrungen und Warnhinweise, Desinfektionsmaßnahmen und eine „Abstand-bewusste“ Konzeption der Mitmachangebote ermöglichten uns die Durchführung des Festes. So konnten wir die SchülerInnen gegen 11 Uhr in der Kreativfabrik neben der Hausotter-Grundschule voller Vorfreude in Empfang nehmen.
– ein Rückblick von Pirinthan Sivaharan (Partizipationslotse bei den Beteiligungsfüchsen)
Ich erinnere mich noch genau, als zwei Erwachsene zu unserem Fußballtraining kamen und mit unserem Trainer sprachen. Damals wussten Kadir, Mikolaj, Jeremy und ich nicht, dass der gemeinnützige Träger hinter den beiden Erwachsenen unser Leben so prägen und bereichern würde, wie er es tat. Kurz nach der Absprache mit unserem Trainer, fragten sie in die Runde, wer Lust hätte, sich für den Auguste-Viktoria-Alle-Kiez und die Jugendlichen im Kiez einzusetzen und Projekte zu organisieren und durchzuführen. Unsere Arme schossen nach oben und wir erklärten uns bereit dazu. Wir freuten uns sehr auf die neue Herausforderung und auf das Sammeln der Erfahrung in dem uns noch unbekannten Gebiet. Es folgten Treffen, in denen wir anfangs zu schüchtern waren, um das Angebot etwas zu essen ablehnten, oder die Ausbildung zum Partilotsen wie eine schuliche Einheit wirkte. Doch wir erkannten früh, dass dies nicht nötig ist, denn Georg Mastritsch und Michael Siegel behandelten uns trotz des Altersunterschieds auf einer Augenhöhe. Dies half uns dabei, das schüchterne Verhalten abzulegen. Bei der angesprochenen Ausbildung zum Partizipationslotsen lernten wir Methoden kennen, um Projekte zu organisieren und durchzuführen.
Mikolaj: ,,Anfangs war alles echt komisch… Micha bat uns Essen an und wir lehnten ab, heute kaum vorstellbar…😂“
Spätestens seit der Scharnweber-Woche im Sommer vergangenen Jahres ist der RFC Liberta 1914 e.V. ein wichtiger Kooperationspartner von uns. Als größte Integrationsstätte für junge Menschen rund um den Auguste-Viktoria-Kiez treiben beim RFC in ca. 10 Mannschaften rund 350 junge Menschen Sport.
Wir freuen uns riesig, dass wir innerhalb unseres Lernbrücken-Projektes auch die Räumlichkeiten des Sportvereins nutzen können und in diesem Zug großartige Unterstützung im Sinne der von der aktuellen Situation akut betroffenen Familien und deren Kindern leisten können – ein tolles Beispiel, wie Kooperation zwischen verschiedenen Trägern und Vereinen im Kiez gelingen- und Mehrwert schaffen kann.
Warum heißt es eigentlich „Lernbrücken“? Wofür steht der Asudruck?
Den Begriff hat die Senatsverwaltung für ihr Programm zur Unterstützung besonders benachteiligter SchülerInnen und deren Familien gewählt. Es soll dabei helfen, den Anschluss an die Bildungspläne für diese Kinder nicht ganz aufzugeben. Die Senatsverwaltung hat über die Deutsche-Kinder und Jugendstiftung als Programmdirektion NGOs dazu aufgerufen, für dieses Programm Konzepte einzureichen. Der Name passt auch ganz gut, finde ich. So kann man sich recht gut bildlich vorstellen, dass wir dafür da sind, Brücken an den Stellen zu schlagen, an denen junge Menschen und ihre Familien aufgrund der Situation in der Corona-Krise vom „Lernen“ nahezu gänzlich abgehängt werden.
Was passiert konkret im Projekt? Was bieten wir an?
Ein verbindendesElement, das Herausforderungen überwindet
Die GesamtschülerInnenvertretung (GSV) einer Schule ist das demokratisch gewählte Gremium in der Schule, dass die Interessen und Bedürfnisse der SchülerInnen vertritt. Für SchülerInnen ist die Arbeit in der GSV aber wahrlich kein Selbstläufer, sondern birgt viele Herausforderungen und muss geübt werden: Die regelmäßige Organisation- und Moderation von Treffen, die Vor- und Nachbereitung von Sitzungen, die Sammlung von Themen oder schlichtweg ein unterschiedliches Verständnis und Bild von der Arbeit als GSV sind Beispiele, für diese Herausforderungen und Hürden.
Der Klassenrat ist in vielen Schulen schon ein Begriff und soll schon innerhalb der Klasse ein Gremium schaffen, in dem demokratische Entscheidungen und Abstimmungen zu Themen innerhalb der Klasse getroffen werden können und eine wertschätzende und demokratische Diskussionskultur erlebt werden kann.
Du hast Lust, Dich zu engagieren und etwas für das Zusammenleben im Kiez zu tun? Du findest Demokratie spannend, bist vielfältig interessiert und arbeitest gern mit Kindern und Jugendlichen? Dir ist wichtig, dass die Meinungen von Kindern und Jugendlichen gehört werden und setzt dich dafür ein? Du kannst dir vielleicht sogar vorstellen, später in einem sozialen Beruf zu arbeiten du möchtest wertvolle und vielseitige Erfahrungen sammeln?
Dann bewirb dich jetzt für einen Freiwilligendienst bei Beteiligungsfüchse gemeinnützige GmbH!